Ein Auszug aus der Winterausgabe des Magazins „Welt der Spiritualität“:

„In vielen alten Mythologien und Märchen ist von Engeln und Schutzengeln die Rede, von spirituellen Wesen und Kräften, die uns beschützen. Nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach glauben rund 40 % aller befragten Frauen und 17 % der Männer an Engel. Besonders in Augenblicken der Not und Gefahr sowie wichtiger Entscheidungen sehnen wir uns nach einer beschützenden Hand, einer übergeordneten Macht, die hilft, warnt und die uns den Weg weist. Entstammen Vorstellungen dieser Art naivem Wunschdenken, sind sie Ausdruck eines überholten Aberglaubens oder beruhen sie auf Tatsachen?

Haben wir es nicht oft schon selbst erlebt und ganz spontan aus tiefster Überzeugung gesagt: da hat mir mein Schutzengel geholfen!? Und tatsächlich, wir sagen in gefahrvollen Situationen nicht ein Schutzengel, nein, wir sagen ganz intuitiv mein Schutzengel hat mir geholfen. Kinder fühlen in der Regel, wenn auch unbewusst, die Gegenwart ihres Schutzengels als etwas ganz Natürliches. Sie erleben und erfahren ihn häufig direkt als die Gegenwart eines „unsichtbaren Gefährten“, über die wir Erwachsenen häufig lächeln. Für sie ist ihr Schutzengel in den ersten Lebensjahren ihr realer Spielkamerad, der immer in ihrer Nähe ist. So grenzt es vielfach geradezu an ein Wunder, wie Kinder wie von einer unsichtbaren Hand in Gefahr beschützt und unbeschadet aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden. Aber haben nicht auch wir, als Erwachsene, ähnliche Erfahrungen sammeln können, indem uns in bedrohlichen und entscheidenden Lebenssituationen ungeahnte Hilfe zuteil wurde? Vielleicht fühlten wir uns intuitiv gewarnt oder gedrängt, das eine oder andere zu tun oder zu unterlassen. Diese Entscheidungen erwiesen sich für uns im Nachhinein meist als goldrichtig, manchmal sogar als lebensrettend. Z. B. mag es sein, dass Sie plötzlich vorsichtiger Auto fahren, weil Sie eine Gefahr spüren, und Sie aufgrund dessen gerade noch einem Zusammenstoß mit einem Reh entgehen. Oder Sie spüren, dass eine bestimmte Entscheidung für Sie genau richtig ist, was sich später bewahrheitet. Was ist also der Schutzengel und wie kann sein Einfluss erklärt werden?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist die, dass wir weitaus mehr sind als unser sichtbarer Körper. Wir können fühlen, haben relatives Selbstbewusstsein und vor allem, wir können denken. Auch wenn diese Fähigkeiten seitens der Wissenschaft noch immer nicht erforscht  sind und einer rein physischen Gehirntätigkeit zugeschrieben werden, sind sie dennoch ganz real wirkenden immateriellen Kräften anerer Daseinsbereiche zuzuschreiben. Schon allein hieraus geht hervor, dass unser Körper nur der sichtbare Teil von uns ist und dass er lediglich ein kleiner Teil unserer gesamten Konstitution ist. Dieses Wissen ist in allen großen Religionen und Philosophien zu finden. Am bekanntesten ist die Dreiteilung in Körper, Seele und Geist (siehe Diagramm). Wir haben also eine Seele, die uns die Fähigkeit des Denkens vermittelt. Und wie alles in der Natur ist auch unsere Seele dual. Sie hat einen höheren, humanen, intuitiven, unpersönlichen Aspekt und einen persönlichen, ichbezogenen, mehr oder weniger tierischen, emotionalen, leidenschaftlichen Teil. Damit ist die menschliche Konstitution jedoch noch nicht erschöpft. Denn unsere Seele wird überstrahlt von unserem spirituellen Selbst, unserer spirituellen Seele. Und gerade in diesem spirituellen Teil hat unser „Schutzengel“, wenn wir ihn so nennen wollen, seinen Ursprung. Er ist gewissermaßen unsere spirituelle Natur, jener spirituelle Teil, der die Quelle all des Guten im Menschen ist und unser Gewissen sprechen lässt. Unsere spirituelle Seele ist zudem jener Teil des menschlichen Geistes, dessen spirituelle Einflüsse uns die Verbundenheit mit allen Wesenheiten, ob sichtbar oder unsichtbar, spüren lässt. Sie ist ein Sprachrohr zwischen uns sterblichen Menschen und dem unsterblichen Teil von uns – sie ist unser Schutzengel…….“

Autor: Diplom Psychologe Gerald Norge

Internetadresse: www.esoterische-philosophie.de

Weiterlesen können Sie in der Winterausgabe der „Welt der Spiritualität“

 

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